Sanierung und Modernisierung der Grund- und Haupschule Tittmoning
PROJEKTBESCHREIBUNG
Energetische Sanierung und Modernisierung der Grund- und Haupschule Tittmoning
Objektbeschreibung
Die Grund- und Hauptschule liegt in unmittelbarer Nähe südlich zur historischen Bebauung des Altstadtensembles, mit Blickbeziehung zur Burg und den beiden Kirchen (Klosterkirche und St. Laurentius). Die mittelalterliche Stadtmauer ist nur wenige Meter entfernt.
Im Zuge der Antragstellung zur Förderung der Sanierungsmaßnahme bei der Regierung von Oberbayern wurden beide Gebäudeteile (Alt- und Neubau) bau- und heizungstechnisch untersucht. Ergebnis ist, dass sowohl erkennbare bautechnische Mängel als auch unzureichende Standards in der Heizungstechnik (Kessel, Brenner, Steuerung, Thermostate, Leitungen) zu einem unverhältnismäßig hohen Energieverbrauch und CO2 Ausstoß führen.
Zur Fassadengestaltung
Der Vorschlag für die Gestaltung der Fassade im Rahmen der energetischen Sanierung der Volksschule in Tittmoning ist das Ergebnis einer Planwerkstatt, die im Juni 2009 durchgeführt wurde.
Die Aufgabe bestand darin, im Zuge der Sanierung der Schule durch die neue Fassade, sowohl das Gebäude als auch den Standort attraktiver zu gestalten.
Einbindung in den städtebaulichen Kontext
Figur, Baukörper:
– eigenständiger, ablesbarer Baukörper des Neubaus
– klare Figur mit umlaufend gleicher Attikahöhe
– Beruhigung der Vieleckigkeit durch eine Korrektur der Linienführung
– stärkere Flächigkeit durch das Unterbrechen und Verkürzen der Fensterbänder
– die Ecken des Vielecks werden leicht gerundet, um den Zusammenhang des Volumens zu verstärken,
– Betonen des Eingangs: die Kleinteiligkeit des Eingangsbereichs wird beruhigt, Öffnungen reduziert, das Tor weg genommen
– der Dachaufsatz (2.OG) wird deutlich zurückgesetzt, als unabhängige Figur auf dem Dach, in Form und Material
– ablösen des Neubaus vom Altbau beim Verbindungssteg wird eine horizontale Lamellenfassade auf Abstand vorgehängt (von innen durchsehen, aussen flächig),
– Dachbegrünung
Die Fremdheit des Neubaus ist auch in der Materialität begründet. Es wird deshalb eine neue Oberfläche gesucht, die sich besser mit der Umgebung und dem Ort verbindet und trotzdem dem vielgestaltigen Bau gerecht wird. Vorschlag: Putzoberfläche, d.h. Wärmedämmverbundsystem mit Dickschichtputz, auf Alt- und Neubau. Auch das Nebeneinander des alten und neuen Schulteils wird so auf einfache Weise vermittelt.
Aussenwände
– Alle Fassaden, beim Alt- und Neubau, erhalten ein neues Wärmedämmverbundsystem, d=14cm.
– Der Verbindungssteg erhält eine Verkleidung mit horizontalen eloxierten Alulammellen auf Metallunterkonstruktion.
– Rückbau der Fassadenverkleidung aus Holzschindeln bzw. Titanzink beim Altbau. Die Fassaden erhalten durchgehend ein Wärmedämmverbundsystem.
Sonnenschutz
– elektrisch betriebene Raffstoren mit Lichtlenkeffekt
– Lamellenpaket im Wärmedämmverbundsystem integriert.
Zur energetischen Sanierung
Heizung
– Biomasseheizkessel (Hackschnitzel) mit Gasbrennwertkessel als Spitzelastkessel
– Erneuerung des Schornsteins zur Anpassung an die neue Heizungsanlage
– Unterirdischer Holzhackschnitzellagerbehälter
– Pufferspeicher zur Laufzeitoptimierung der Biomasseheizung
– Erneuerung der gesamten Heizungsregelung inkl. der Feldgeräte
– Austausch der Thermostatventile
– Erneuerung bzw. Ergänzung von schadhafter oder fehlender Dämmung an Rohren
– Einbau von Einzelraumreglern in den Klassenzimmern
– jedes Klassenzimmer kann individuell dem Stunden/Belegungsplan eingestellt werden
– Ventile reagieren sofort bei Lüftungsphasen während der Pausenzeiten
– neue Heizungsverteilung im Heizungsraum (Stichwort: Zonenweise Aufteilung, individuelle Regelungsmöglichkeiten)
– Einbau von elektronischen Hocheffizienzpumpen
Lüftung
– Austausch der Aufputzlüfter in den WC (Intervalllüftungsmöglichkeit)
– Dezentrale, kontrollierte Klassenraumlüftung (13Klassen) mit effizienter Wärmerückgewinnung zur Senkung der Lüftungswärmeverluste sowie zur Verbesserung der Raumluftqualität (Stichwort: CO2, Pollen, Staub etc.) ohne Nachheizung
Energetische Sanierung und Modernisierung der Grund- und Haupschule Tittmoning, 2009-2011
Bauherr: Grund- und Hauptschule Tittmoning vetreten durch Stadt Tittmoning
Adresse: Adolph-Kolping-Platz 1, 84529 Tittmoning
NF: 2850 qm
Baukosten KG 300 + 400 3.600.000.- EUR
Leistungsphasen LPH 1-5
Fertigstellungsjahr 2011
Mitarbeit: Oliver Damberger, Dipl.Ing